Dunkel Hell

Kernaussagen

  • Eine Episode von Rückenschmerzen kommt häufig vor und verschwindet in den meisten Situationen wieder von selbst.
  • Rückenschmerzen können beängstigend sein, sind aber selten gefährlich.
  • In über 90 % der Fälle stehen Rückenschmerzen NICHT im Zusammenhang mit einer schweren Verletzung.

Über 80 % der Menschen leiden mindestens einmal im Leben unter Rückenschmerzen (1). Obwohl es unangenehm ist, ist es daher normal, gelegentlich Rückenschmerzen zu haben, genauso wie man Halsschmerzen, Erkältung im Winter oder Kopfschmerzen haben kann.

Rückenschmerzen verschwinden bei den meisten Menschen innerhalb von 6 Wochen bis 3 Monaten nach ihrem Auftreten spontan (2, 3).

Obwohl die Schmerzen während einer akuten Episode von Rückenschmerzen (oft als Hexenschuss oder Schmerzen im unteren Rückenbereich bezeichnet) oft sehr stark sind, stehen Rückenschmerzen in mehr als 90 % der Situationen NICHT im Zusammenhang mit einer schweren Verletzung. (4) In etwa 5–10 % der Fälle können Schmerzen im Oberschenkel oder Bein (oft „Ischias“ genannt) mit Rückenschmerzen einhergehen. Anschliessend ist eine Konsultation mit einem medizinischen Fachpersonal erforderlich, um die ordnungsgemässe Funktion des Nervensystems sicherzustellen. In den meisten Fällen bleibt die Situation jedoch harmlos und die Entwicklung verläuft spontan positiv.

In über 90 % der Fälle sind Rückenschmerzen NICHT auf eine schwere Verletzung zurückzuführen.

Weniger als 5 % der Rückenschmerzsituationen sind auf ein Problem zurückzuführen, welche eine spezifische medizinische oder chirurgische Behandlung erfordert (4, 5). Dazu gehören Fälle von Morbus Bechterew, Frakturen, Krebs, Infektionen und dem Cauda-equina-Syndrom. Es ist notwendig, schnellstmöglich einen Arzt zu kontaktieren, um weitere Untersuchungen durchzuführen, wenn bei Ihnen im Zusammenhang mit Ihren Rückenschmerzen folgende Faktoren vorliegen (4):

  • Plötzlicher Kraft- oder Gefühlsverlust in den Beinen
  • Schmerzen nach einem Trauma oder Sturz
  • Deutlicher Gewichtsverlust ohne Einhaltung einer speziellen Diät
  • Krebsgeschichte
  • Kürzlich aufgetretene sensorische Veränderungen im Genitalbereich, Harninkontinenz, Schwierigkeiten beim Wasserlassen oder beim Stuhlgang. 
  • Verstärkte Schmerzen in der Nacht, die Sie zum Aufstehen zwingen
  • Fieber trat gleichzeitig mit Rückenschmerzen auf

Bibliographie

  1. Balagué, F., Mannion, A.F., Pellisé, F., & Cedraschi, C. (2012). Non-specific low back pain. The Lancet, 379, 482-491. doi:10.1016/S0140-6736(11)60610-7
  2. National Guideline Centre. (2016). Low back pain and sciatica in over 16s : assessment and management, Assesment and non-invasive treatments. National Institute for Health and Care Excellence : Clinical Guidelines, 59. ISBN 978-1-4731-2188-1
  3. Maher, C., Underwood, M., & Buchbinder, R. (2017). Non-specific low back pain. The Lancet, 389(10070), 736-747. doi:10.1016/S0140-6736(16)30970-9
  4. Hartvigsen, J., Hancock, M., Kongsted, A., Louw, Q., Ferreira, M.L., Genevay, S., Hoy, D., Karppinen, J., Pransky, G., Sieper, J., Smeets, R.J., Underwood, M., & Lancet Low Back Pain Series Working Group. (2018). What low back pain is and why we need to pay attention. The Lancet. doi: 10.1016/S0140-6736(18)30480-X
  5. O’Sullivan, P., & Lin, I.B. (2014). Acute low back pain : Beyond drug therapies. Pain Management Today, 1(1), 8-13. Repéré à https://www.researchgate.net/